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Ausstellung zum Jainismus in Zürich gestartet

Kaum eine Religion formuliert ethische Werte konsequenter als der Jainismus. Dabei geht es um Themen, die auch uns beschäftigen: Von Klimawandel, Gewalt, Kriegen und wachsender sozialer Ungleichheit wollen wir hin zu mehr Nachhaltigkeit, Toleranz, Frieden und sozialer Gerechtigkeit.

In enger Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftler Dr. Patrick Krüger vom CERES konzipierte das Schweizer Museum Rietberg eine Ausstellung, die interessante Anregungen zum Umgang mit den globalen Problemen unserer Menschheit geben will. Die Ausstellung „Jain sein – Kunst und Leben einer indischen Religion“ beruht auf neusten Erkenntnissen der Kunst- und Religionsgeschichte und präsentiert zeitgleich Ergebnisse aus der Feldforschung sowie Interviews mit praktizierenden Jains aus aller Welt. Sie schlägt eine Brücke zwischen Geschichte und Gegenwart.

Die Betrachtung der Jainas auf die Welt, wie sie die Ausstellung zeigt, fand bereits bei der Eröffnungsfeier am 17. November großen Anklang: Nach der Ansprache von Direktorin Dr. Annette Bhagwati, begrüßten der indische Botschafter Sanjay Bhattacharyya sowie Ausstellungsleiter und Kurator Dr. Johannes Beltz die Besucherinnen und Besucher. Nach weiteren kurzen Statements der Kurator:innen Marion Frenger (Redaktion und Übersetzung) und Harsha Vinay (Projektleiter Indien) sowie der Ausstellungsassistentin Michaela Blaser sowie einem Hinweis zur und Ausstellungsarchitektur und Design durch den Grafiker Rüdiger Schlömer (Visuelle Kommunikation und Grafik des Museums Rietberg) waren dann alle Gäste zu einem gemeinsamen ersten Rundgang eingeladen.

Dr. Patrick Krüger, Kurator und wissenschaftlicher Leiter der Ausstellung sowie Wissenschaftler bei uns am CERES in Bochum, stellte bei der Eröffnung das Konzept der Ausstellung vor und stand während des Rundgangs für Fragen zur Verfügung.

Das interaktive Wissensspiel „Und Du? Das Spiel der Fragen“ sorgte bereits beim ersten Rundgang für Begeisterung bei den Besucherinnen und Besuchern. Das Spiel gibt Anregung, Perspektiven zu wechseln und neue Wege zu wagen. Es basiert auf dem Spiel „Gyan Chaupar“, das im frühen 19. Jahrhundert in Indien Lehrmittel verschiedener Religionsgruppen war.

In der Ausstellung zu sehen ist unter anderem ein frühes Steinrelief - eines der Highlights der Ausstellung (Bild rechts, 2.v. oben). Diese aus Sandstein gefertigte Votivtafel gilt als eines der ältesten Objekte des Jainismus und ist eine Leihgabe des State Museum, Lucknow in Indien.

Die Hauptausstellung findet in der Park-Villa Rieter mit „Jina sein: Das Kalpasutra“ ihre Fortsetzung und Ergänzung. Hier werden die Legenden des Jina Mahavira und jainistischer Heiliger anhand von Bildern, Geschichten und einer Filmanimation erzählt.

Insgesamt rund 200 Kunstwerke, 5 Filme und das lebensgroße Wissensspiel können Besucherinnen und Besucher in Zürich erleben. Die Ausstellung wird bis zum 30. April 2023 im Museum Rietberg gezeigt (Adresse: Gablerstraße 15, 8002 Zürich; Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 10-17 Uhr, Mittwoch 10-20 Uhr).