image of Forschungsreise zu Missionssammlungen in Polen
(© The Franciscan Mission Museum is a living museum, meaning it continues to grow constantly. Picture: Peters)

Forschungsreise zu Missionssammlungen in Polen

Aufbau einer internationalen Kooperation zur Erforschung von Missionssammlungen

Missionssammlungen, eine bisher noch weitgehend unbeachtete Quelle zum Religions- und Kulturkontakt, waren das Ziel einer gemeinsamen Forschungsreise von Experten des CERES, hier aus dem  Forschungsschwerpunkt zum Thema Missionssammlungen, und des Religionswissenschaftlichen Instituts der Jagiellonen-Universität in Krakau.

Nachdem im Herbst 2021 in einem Workshop unter Beteiligung externer Experten bereits ein intensiver Austausch über die materielle Dimension des durch die christliche Mission initiierten Religions- und Kulturkontaktes stattgefunden hat, ging es bei dieser Kurzreise darum, beteiligte Missionssammlungen vor Ort in Polen zu besuchen und Netzwerke zu Experten und Sammlungsverantwortlichen aufzubauen. Workshop und Forschungsreise sind Teil eines DFG-geförderten Projektes zum Kontaktaufbau, zur Vernetzung und zur Vorbereitung einer fachlichen Kooperation, die die materielle Dimension des Religions- und Kulturkontaktes am Beispiel ausgewählter Missionssammlungen in Deutschland und Polen erforscht (Aufbau einer internationalen Kooperation zur Erforschung von Missionssammlungen – CERES – Ruhr-Universität Bochum (www.rub.de)).

Konkret haben die Religionsforscherinnen Belinda Peters (CERES) und Natalia Zawiejska (Jagiellonen-Universität Krakau) zusammen die Missionsmuseen dreier missionierender Gemeinschaften (Franziskaner, Lazaristen und Karmeliten) im Großraum Krakau besucht und mit Sammlungsverantwortlichen über die Geschichte, die Hintergründe und die Bedeutungen der Sammlung diskutiert. Dabei wurde nicht nur deutlich, wie weit die Spannbreite der Präsentation solcher Sammlungen ist, sondern auch wie verschieden die Narrative sind, die mit solchen Sammlungen erzählt werden sollen und wie vielfältig die Bedeutung ist, die materiellen Objekten als Zeugnis und Akteuren des Kultur- und Religionskontaktes zukommt.

Insgesamt bestätigten die Besuche und auch der intensive fachliche Austausch der Teilnehmer über die besuchten Sammlungen, dass Missionssammlungen eine interessante und bisher in ihrer Tragweite verkannte Bedeutung für die Erforschung der materiellen Dimension des Religions- und Kulturkontaktes haben und dass eine langfristige, länderübergreifende Kooperation in diesem Forschungsbereich mehr als lohnend ist.

Neben dem Bett eines Mandarins waren die Reliquien eines Märtyrers in China das wichtigste Sammlungsstück im Museum der Lazaristen.

In einer „typisch afrikanischen Hütte“ präsentieren die Karmeliten das Thema Religions- und Kulturkontakt – und das auch multimedial.