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(© Katja Marquard)
OFFIZIELL ERNANNT

Jessie Pons ist Professorin für Südasiatische Religionsgeschichte am CERES

Im Februar wurde Jessie Pons offiziell zur Professorin für Südasiatische Religionsgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum ernannt. Ihre Berufung stellt einen bedeutenden Meilenstein in ihrer akademischen Laufbahn dar und setzt zugleich ein starkes Signal für die weitere Profilierung des Fachbereichs am CERES. Bevor sie die Professur im Career-Track-Verfahren erhalten hat, war Jessie Pons hier bereits als Juniorprofessorin tätig.
Von London über Paris nach Bochum: Eine internationale akademische Laufbahn

Ihre akademische Laufbahn begann mit einem breit angelegten Studium in London und Paris, das sie mit mehreren Abschlüssen in Kunstgeschichte, Archäologie, Museumskunde und Indologie an renommierten Institutionen wie der SOAS London, der Louvre School und verschiedenen Pariser Universitäten abschloss. 2011 folgte die Promotion in Kunstgeschichte an der Universität Paris-Sorbonne, mit einer Dissertation über die buddhistischen Skulpturen aus Gandhāra, in der insbesondere Werkstätten und Produktionszentren systematisch untersucht wurden. Die im Rahmen der Dissertation gewonnenen Erkenntnisse bilden den Kern der Monographie Arts du Gandhara. Richesse, diversité et répartition des ateliers de sculpteurs sur pierre, die durch neueste Forschungsergebnisse erweitert wurde. Die Publikation erschien 2024 als Open Access-Titel und ist online frei zugänglich (Link s. u.).

Gandhārische Kunst und der digitale Wandel in der Forschung

Am CERES ist Jessie Pons bereits seit 2010 tätig: Bis 2012 sowie erneut von 2014 bis 2016 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Käte Hamburger Kolleg Dynamics in the History of Religions between Asia and Europe. In ihrer Forschung widmet sie sich seit vielen Jahren intensiv der gandhārischen Kunst – immer wieder in neuen wissenschaftlichen Kontexten und Konstellationen. Von 2021 bis 2024 leitete sie beispielsweise das Projekt DiGA („Digitization of Gandharan Artefacts“), ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms eHeritage gefördertes Vorhaben, das rund 1.500 buddhistische Skulpturen aus Gandhāra digitalisierte und katalogisierte, um dieses bedeutende Weltkulturerbe nachhaltig zu bewahren und wissenschaftlich zugänglich zu machen. Darüber hinaus beschäftigen sich ihre Forschungsarbeiten allgemein mit Fragen zur Religion und Materialität in Südasien, wobei sie zunehmend Methoden der Digital Humanities einsetzt.

Wissenschaftliche Vernetzung und neue Funktionen

Für ihre ausgewiesene Expertise auf dem Gebiet der südasiatischen Religions- und Kunstgeschichte wird Jessie Pons von Kolleg*innen hochgeschätzt – jüngst wurde sie etwa in zwei bedeutende wissenschaftliche Gremien berufen: Sie ist nun Mitglied des Komittes der European Association for South Asian Archaeology and Art sowie des Academic Advisory Boards des Projekts FID4SA – Specialised Information Service South Asia.

Wer mehr über Jessie Pons, ihre akademische Laufbahn und ihre Forschungsinteressen erfahren möchte, dem sei die aktuelle Folge des Podcast des SFB 1475 Metaphern der Religion wärmstens empfohlen – verfügbar auf vielen bekannten Streamingplattformen: