Zentralasien

Das CERES bietet als einzige religionswissenschaftliche Einrichtung im deutschsprachigen Raum die Möglichkeit, zentralasiatische Religionsgeschichte von den Anfängen bis in die Gegenwart zu studieren und zu erforschen. Der Bereich der zentralasiatischen Religionsgeschichte widmet sich der Religionsforschung zwischen Ostasien, dem indischen Subkontinent und Westasien und befasst sich mit der Netzwerkfunktion Zentralasiens in der Dynamik des Religionstransfers: Entlang seiner wichtigen Handelswege (gemeinhin als Seidenstraßen bezeichnet) und durch multi-ethnische und vielsprachige Akteure wurde die Verbreitung der großen Religionsgeflechte (wie Buddhismus, Christentum, Islam, Judentum, Manichäismus, Zoroastrismus) zwischen den angrenzenden Kulturräumen im Osten, Süden und Westen maßgeblich ermöglicht.

Die Vorlesung zur Religionsgeschichte Zentralasiens (R3) gibt einen Überblick über die Verbreitung der wichtigsten Religionsgeflechte; eine sinnvolle Ergänzung dazu sind die entsprechenden Vorlesungen zu Ost-, Süd- und Westasien, um einen guten Eindruck eurasischer Religionsgeschichte zu erhalten – eine einzigartige Möglichkeit, die es so nur am CERES gibt. In Vertiefungskursen können vor allem spezielle Themen zum Buddhismus und zu den Religionen in Tibet und der Mongolei studiert werden (Karmalehre, philosophische Diskurse, Ritualpraxis, Meditationstraditionen etc.).

Studierende, die sich im Verlauf ihres Studiums vertiefend mit buddhistischer Religionsgeschichte befassen möchten, sollten frühzeitig relevante Quellensprachen erlernen. Am CERES werden Einführungen und Lektürekurse zum Klassischen Tibetisch, Sanskrit und Alt-Uigurisch und in der OAW zum Klassischen Chinesisch angeboten. Durch das Erlernen von Quellensprachen wird die Fähigkeit entwickelt, mit Hilfe von Primärquellen (z.B. in Form von originalsprachlichen Manuskripten) religiöse Transferprozesse zwischen Indien und Zentralasien/Tibet sowie Zentralasien/Tibet und China zu bearbeiten und zu untersuchen. Lehr- und Forschungsschwerpunkte: